CBAM – Das europäische CO₂-Grenzausgleichssystem im Überblick

Die CBAM-Verordnung (EU) 2023/956 zielt insbesondere darauf ab, sogenanntes „Carbon Leakage“ zu verhindern – also die Verlagerung CO₂-intensiver Produktion in Länder mit niedrigeren Umweltstandards – und ist Teil des EU Green Deal. Seit dem 1. Oktober 2023 befindet sich das System in einer Übergangsphase; die vollständige Implementierung erfolgt ab dem 1. Januar 2026.

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Der wirtschaftlich einheitliche Erwerb nach § 8b Abs. 4 Satz 6 KStG

Nach der am 13.6.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 13.3.2024, I R 30/21, kann die in § 8b Abs. 4 Satz 6 KStG angeführte Beteiligungsschwelle (10 % des Grund- oder Stammkapitals) durch einen aus Sicht des Erwerbers wirtschaftlich einheitlichen Erwerbsvorgang (hier: Erwerb in einer notariellen Urkunde) auch dann erreicht werden, wenn an diesem Vorgang mehrere Veräußerer beteiligt sind (Bestätigung des Senatsurteils vom 6.9.2023, I R 16/21, BFH/NV 2024, 339). 

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Verfassungsmäßigkeit des Zinssatzes für die Erhebung von Aussetzungszinsen - Vorlage an das Bundesverfassungsgericht

Nach dem am 22.8.2024 veröffentlichten Vorlagebeschluss des BFH vom 8.5.2024, VIII R 9/23, wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) darüber eingeholt, ob § 237 i.V.m. § 238 Abs. 1 Satz 1 AO seit dem 1.1.2019 bis zum 15.4.2021 insoweit mit dem Grundgesetz vereinbar ist, als der Zinsberechnung für die Zinsen bei Aussetzung der Vollziehung (AdV) ein Zinssatz von 0,5 Prozent pro Monat zugrunde gelegt wird. Der VIII. Senat des BFH hält den gesetzlichen Zinssatz von 6 % p.a. für sog. Aussetzungszinsen für verfassungswidrig. Er hat daher das BVerfG angerufen. 

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Ein Überblick: Das Wettbewerbsverbot in einer GmbH

Das Wettbewerbsverbot in einer GmbH schützt die Interessen des Unternehmens, indem es dem Geschäftsführer während seiner Amtszeit verbietet, konkurrierende Geschäfte zu betreiben oder in anderen konkurrierenden Unternehmen tätig zu sein. Dieses Verbot stellt sicher, dass der Geschäftsführer seine Loyalität der Gesellschaft widmet und keinen Interessenkonflikten ausgesetzt ist. Verstößt der Geschäftsführer gegen dieses Verbot, kann die Gesellschaft Schadensersatz fordern oder verlangen, dass der Geschäftsführer erhaltene Vergütungen abgibt.

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Steuerliche Berichtigungspflichten ab 2025: Was Unternehmen beachten müssen

Zum 1. Januar 2025 traten wichtige Änderungen in der Abgabenordnung in Kraft, die Unternehmen betreffen. Darunter fällt insbesondere die erweiterte Berichtigungspflicht nach § 153 Abs. 4 AO. Diese Regelung hat weitreichende Auswirkungen auf die steuerliche Compliance und verlangt von Unternehmen eine genauere Überprüfung ihrer Steuererklärungen nach einer Außenprüfung.

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Korrektur bestandskräftiger Bescheide nach Außenprüfung

Nach der am 4.7.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 6.5.2024, III R 14/22, ist die Art und Weise, in der der Steuerpflichtige seine Aufzeichnungen geführt hat, eine Tatsache im Sinne des § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO. Dies gilt im Fall der Einnahmenüberschussrechnung nicht nur für Aufzeichnungen über den Wareneingang gemäß § 143 AO, sondern ebenso für sonstige Aufzeichnungen und die übrige Belegsammlung. 

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Individuelle Netzentgeltgestaltung - § 19 Abs. 2 StromNEV

Allerdings hat der Gesetzgeber mit § 19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) eine Regelung geschaffen, die stromintensiven Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen erhebliche Entlastungen ermöglicht. Ein individuell gestaltetes Netzentgelt kann insbesondere für energieintensive Betriebe einen bedeutsamen Wettbewerbsvorteil darstellen. Die Inanspruchnahme dieser Vergünstigung setzt jedoch eine sorgfältige Prüfung und fristgerechte Antragstellung voraus.

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Erhaltungsrücklage und Werbungskostenabzug: Neues Urteil des BFH zur steuerlichen Behandlung von Zahlungen in Wohnungseigentümergemeinschaften

In einem aktuellen Urteil (Urt. v. 14.01.25, Az. XI R 19/24) entschied der Bundesfinanzhof (BFH), dass Einzahlungen eines Wohnungseigentümers in eine Erhaltungsrücklage einer Wohnungseigentümergemeinschaft nicht als Werbungskosten abgezogen werden können. Im vorliegenden Fall stellte sich die Frage, ob Zahlungen eines Wohnungseigentümers an eine Wohnungseigentümergemeinschaft zur Erhaltungsrücklage im Rahmen der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung gemäß § 21 EStG als Werbungskosten abziehbar sind.

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Verfahrensrecht: Steuerliche Betriebsprüfung auch nach dem Tod des Geschäftsinhabers zulässig

Nach der am 31.1.2024 veröffentlichten Entscheidung des Hessischen Finanzgerichts vom 10.5.2023, 8 K 816/20, ist die Durchführung einer steuerlichen Betriebsprüfung für zurückliegende Besteuerungszeiträume auch dann zulässig, wenn der Betriebsinhaber verstorben ist und der Betrieb von den Erben nicht weitergeführt wird. Die steuerlichen Pflichten gehen mit dem Tod des Betriebsinhabers auf die Erben über. Dazu gehört auch die Duldung der Betriebsprüfung. 

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Erinnerung: Energierechtliche Meldefristen zum 31.03.2025

Zum 31. März 2025 laufen wichtige energierechtliche Meldefristen ab. Betreiber von KWK-Anlagen sowie stromintensive Unternehmen sollten dringend ihre Meldepflichten beachten, um finanzielle Nachteile zu vermeiden. Der folgende Beitrag gibt Ihnen einen kurzen Überblick darüber, welche Fristen es zu beachten gilt und welche Konsequenzen bei einer Nichtbeachtung drohen.

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Einkünftekorrektur bei Kapitalüberlassungen zwischen verbundenen Unternehmen

Nach der am 27.6.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 10.4.2024, I R 67/23, ist für die Beurteilung der steuerlichen Anerkennung einer Teilwertabschreibung auf Rückzahlungsansprüche bei Kapitalüberlassungen im Konzern entscheidend, ob das zugeführte Kapital dauerhaft in das Vermögen der empfangenden Gesellschaft übergehen sollte und eine Rückzahlung nicht beabsichtigt war oder ob die Beteiligten - im Sinne einer ernstlichen Abrede - von der Überlassung von Kapital auf Zeit ausgegangen sind und davon ausgehen konnten, dass der Darlehensvertrag durchgeführt, insbesondere also das Darlehen zurückgezahlt wird. 

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Umfang des Anspruchs auf Herausgabe von Informationen im Rahmen einer Außenprüfung

Nach der am 30.11.2023 veröffentlichten Entscheidung des FG Düsseldorf v. 9.2.2022, 4 K 641/20 AO, kann ein Steuerpflichtiger nach Art. 15 Abs. 1 DSGVO vom Finanzamt Auskunft über die ihn betreffenden personenbezogenen Daten erhalten, die beispielsweise im Rahmen einer Außenprüfung für den Prüfungszeitraum von ihm erhoben worden sind. Ein allgemeines Akteneinsichtsrecht oder die Auskunft über Methoden und Kriterien sowie die Tragweite und Auswirkungen der verwaltungsinternen Datenverarbeitung bei der Außenprüfung besteht über den Auskunftsanspruch nach Art. 15 DSGVO nicht. 

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Neue Bundesförderung für effiziente Gebäude

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde ins Leben gerufen, um verschiedene bestehende Förderprogramme für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zusammenzuführen. Dieses neue System bietet Eigentümern die Möglichkeit, ihre Gebäude energieeffizient zu modernisieren und dabei finanzielle Unterstützung zu erhalten. Seit dem 1. Januar 2024 gelten aktualisierte Förderbedingungen, die sowohl Eigenheimbesitzer als auch Unternehmen und Kommunen ansprechen sollen

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Jahressteuergesetz 2024: Die wichtigsten Änderungen für Unternehmen und Privatpersonen

Mit dem Jahressteuergesetz (JStG) 2024 traten zum 5. Dezember 2024 zahlreiche Änderungen im deutschen Steuerrecht in Kraft. Ziel ist es, die Vorschriften an neue EU-Vorgaben anzupassen sowie auf aktuelle Urteile des Bundesfinanzhofs (BFH), des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zu reagieren. Auch sollen die Rahmenbedingungen für Unternehmen und Privatpersonen insbesondere hinsichtlich eines Abbaus der Bürokratie modernisiert werden.

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EuGH: Der Begriff der Kundenanlage im EnWG ist rechtswidrig

Mit Urteil vom 28. November 2024 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in der Rechtssache C-293/23 entschieden, dass der deutsche Begriff der Kundenanlage gemäß § 3 Nr. 24 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) nicht mit europäischem Recht, insbesondere der Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie (Richtlinie (EU) 2019/944), vereinbar ist. Das Urteil hat weitreichende Auswirkungen auf Betreiber dezentraler Energieversorgungssysteme, wie etwa in Wohnquartieren, Gewerbegebieten oder Industrieparks.

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Erreichen der Beteiligungsschwelle gem. § 8b Abs. 4 S. 6 KStG beim sog. Blockerwerb (von mehreren Veräußerern)

Die Revision hat keinen Erfolg. Nach Ansicht des erkennenden Senats hat das vorinstanzliche FG hat dem Klagebegehren ohne Rechtsfehler entsprochen, da die in § 8b Abs. 4 Satz 6 KStG angeführte Beteiligungsschwelle (10 % des Grund- oder Stammkapitals) durch einen aus Sicht des Erwerbers wirtschaftlich einheitlichen Erwerbsvorgang auch dann erreicht werden kann, wenn an diesem Vorgang mehrere Veräußerer beteiligt sind. 

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Vorrang erneuerbarer Energien gegenüber Denkmalschutz

In seinem Urteil vom 30.11.2023 (Az.: 28 K 8865/22) entschied das Verwaltungsgericht Düsseldorf, dass erneuerbare Energien im Rahmen einer Schutzgüterabwägung nunmehr gegenüber denkmalschutzrechtlichen Belangen als vorrangig anzusehen sind. Nur noch ausnahmsweise kann der Denkmalschutz aufgrund besonderer Umstände ein Ergebnis zum Nachteil der erneuerbaren Energien begründen.

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